Fotografie | Muster

Pinke Wolken

von am 26/09/2018

Ich trinke gerne und oft Tee. Am liebsten Kräutertee, Früchtetee ist nicht so meins, außer im Sommer. Am Vorabend gekocht, über Nacht abgekühlt und am Morgen in den Kühlschrank gestellt, empfängt uns mittags ein wunderbarer ungesüßter Eistee.

(Dafür ist es jetzt schon wieder zu kühl, inzwischen greife ich auf die heiße Variante in einer Riesentasse zurück)

Beim Aufbrühen in einer Glaskanne sind mir irgendwann die pinken Wolken, die langsam beginnen aus den Früchtetee-Beuteln zu fließen aufgefallen. Sie verteilen sich wie Qualm in der Luft, wenn es windstill ist. Wenn der Teebeutel mit heißem Wasser in der Kanne aufgegossen ist, beginnt nach einem Augenblick, zunächst ganz sacht, sich kräftig pink gefärbte Flüssigkeit, am unteren Beutelrand zu bilden. Das Wasser, voll mit pinken Fruchtfarbteilchen ist schwerer als das übrige Wasser. Es beginnt fast zu tropfen und nach unten zu fließen. Schließlich entstehen ersten Verwirbelungen, so wie es auf den Fotos zu sehen ist.  Am Boden der Glaskanne bildet sich langsam ein roter Tee-See im Wasser, wenn die, durch die Turbulenzen entstandenen Wölkchen, ganz abgesunken sind. Irgendwann ist alle Farbe vom heißen Wasser aus den Früchte- und Blütenkrümeln im Teebeutel ausgewaschen.

Das zu Beobachten ist eine wunderbare Möglichkeit, sich den Wert des vergänglichen Moments bewusst zu machen… oder auch einfach nur zu Schauen was da Schönes passiert.

So entstanden ein paar Fotos schon vor einigen Jahren, um diesen Augenblick festzuhalten.

Für das Muster-Thema Tee, habe ich sie rausgekramt. Es zeigt den unteren Rand der Teebeutel, die in einer Glaskanne mit Wasser aufgegossen wurden. Ich habe die Fotos sowohl in Farbe als auch in Schwarzweiß verwendet und anschließend auf negativ gestellt. So sind drei weitere Versionen des ursprünglich pink-weißen Fotos entstanden. Ein besonders schönes Detail habe ich ausgeschnitten und ebenfalls farblich verfremdet.

Sehr psychedelisch…

Die Fotos habe ich dann mit CorelDraw zu Kaschelmustern verarbeitet, indem ich ein Foto vervielfältigt und mehrfach gespiegelt habe. Auf A4 zum Ausdrucken.

Mit den Ausdrucken habe ich dann die 15×15 „Tee ist immer eine Lösung“-Collage gearbeitet.

Hat Spaß gemacht. Die restlichen Ausdrucke kommen in die Kiste mit den Collagen-Papieren.

Und kurz vor dem September-Ende und damit dem Ende des Thema Tee beim Muster-Mittwoch, habe ich es gerade noch geschafft, diesen Post fertig zu bekommen. Hurra! Jetzt kann ich ihn noch bei Müllerin Art und dem SepTEEmber verlinken.

Herzlichst, Kerstin

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Muster

Fernweh Muster – mit freebe

von am 05/07/2018

Mein Urlaub, der in diesem Jahr eine Reise war, ist schon vorüber. Da wir in Baden-Württemberg wunderbare zwei Wochen Pfingstferien haben, ist das immer eine gute Möglichkeit schon im frühen Sommer, zu verreisen.

(Nein, wir haben nicht zwei Wochen mehr Ferien als andere Bundesländer. Diese zwei Wochen werden an den Oster- und Weihnachts/Winterferien eingespart. Die Sommerferien sind immer von Ende Juli bis Anfang September. So haben wir nicht mehr, aber öfter Ferien und sind im Sommer immer die Letzten. In Bayern ist das genauso.)

Die Sommer-Post hat ja das Thema Reise. Nun hat Michaela Müller für den Muster-Mittwoch auch das Thema Reise ausgerufen. Das passt doch prima zusammen! Aus Zeitmangel habe ich mich für eine erste Idee ein wenig am PC beschäftigt. Ich habe die guten alten Windings und Webdings ausgegraben. Und ich wurde fündig: Symbole mit eindeutigem Bezug zum Reisen. Im Textverarbeitungsprogramm habe ich einfach Reihen und Felder produziert, als Hintergrund oder Streifen, wie Washi-Tape zu verwenden. Dann habe ich mit sommerlichen Farb-Kombinationen gespielt.

Ich habe einen C6-Umschlag als Schablone verwendet und aus den bedruckten A4-Bögen, Briefumschläge hergestellt. Die Webdings-Zeichen sind dabei ganz klein. für passendes Reise-Briefpapier habe ich sechs verschiedene Zeichen extrem vergrößert. In einer ganz zarten Farbe sind sie ein schöner Hintergrund für passendes Briefpapier. So lässt es sich komplett beschriften oder aber die Abbildungen für sich sprechen lassen und nur Bereiche des Bogens beschriften.

Die Muster-Bögen können als PDF herunter geladen werden. Einfach dieses Fotos anklicken.

Nachdem mein Reise-Briefpapier fertig war, lag es so da… also begann ich Briefe zu schreiben, Sommer-Post auf Fernweh-Papier. Ich habe schon lange keine richtigen Briefe mehr geschrieben. Vielleicht ist das eine nette Nebenwirkung der Post-Kunst-Werke auch wieder „in echt“ zu schreiben.

Ich hatte eigentlich vor, meine ganzen Scrapbook-Sachen zu verkaufen. Inzwischen setze ich sie gerne wieder ein. Nicht so überbordend wie früher, aber der Briefmarken-Stanzer mit passenden Stempelmotiven von Stampin´ Up hat hier wirklich prima gepasst. Manchmal muss man die Dinge nur lange genug liegen lassen…

Und ab die Post-Kunst. Lustigerweise gehen beide nach Bayern.

Die Muster-Papiere gehen auch zum Muster-Mittwoch bei Müllerin Art , obwohl schon Donerstag ist… Das Sommer-Muster-Thema ist Reisen, passend zur Sommer-Post des Post-Kunst-Werke Blog und natürlich passend zur Jahreszeit, ganze zwei Monate lang.

herzlichst, Kerstin

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Collage | Handgedruckt: Stempel | Mixed Media | Muster

Muster-Mittwoch Mai – Frühlings-Bäume Nr.1

von am 02/05/2018

Mit vorhandenen Blätter-Stempeln entstand nach einigem Üben, ein regelmäßiges Frühlings-Blatt-Muster. Etwas schwierig, die bBätter exakt zu Platzieren. Eigentlich sind sie Teile für eine Natur-Landschaft, an der ich arbeite.

Ein Bezugs- oder Collagepapier

Gleich verwertet, für zwei Geburtstags-Karten, maskulin.

Mit Seiden- und Transparentpapier habe ich noch ein Blatt gestaltet. Sieht eher wie ein Baum aus, oder ein Hybrid. Jeder sieht, was er/sie möchte.

Die Karten sind schon ausgeliefert. Jetzt verlinke ich meine Frühlings-Baum-Blätter noch bei Michaela Müllers Muster-Mittwoch.

Herzlichst Kerstin

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Muster | Upcycling

Muster-Mittwoch April – Mandala Nr. 4 – Bauklötze, upcycling

von am 25/04/2018

aus den frühen 70gern. das Must-Have im Kinderzimmer. Buchenholz. unbunt. mathematisch: die Längen und Höhen der verschiedenen Bauklötze verdoppeln sich, alles passt zusammen. wenn man an was Gebautes drangestoßen ist, ist alles umgefallen… frustrierend. Aber so sollte das sein, galt als pädagogisch wertvoll. alles im Fluss oder Frustrationstoleranz entwickeln. manchmal einfach nur das Interesse verlieren. mein Opa hat ein paar Steine mit mir angemalt. was ein großer Frevel war. noch dazu mit völlig ungeeigneten Filzstiften. so ist auch dieser Osterhasen-Stein entstanden, den ich beim Sichten der Bauklötze gefunden habe und auf Instagram gepostet hatte.

Meine Kinder hatten nicht wirklich Interesse an den Steinen. Aber weggeben konnte ich sie auch irgendwie nicht.

Eigentlich habe ich Griffe für Stempel gesucht. Dafür verwende ich schon seit einiger Zeit die kleinen Klötze. Ich mag dieses ständige Ummontieren auf Acrylblöcken nicht. Wenn ich Stempel entwerfe, passe ich sie oft schon einem Bauklotz an. Das geht prima, wenn das Motiv nicht zu groß ist.

Als ich beim Sortieren war, begann ich ein Mandala zu legen. Nach dem LEGO Mandala von letzter Woche quasi eine Mustervariation in uni. Denn Mandalas sind immer noch die Muster-Mittwoch Inspiration im April bei Müllerin Art.

Zwischen den pädagogischen Hochkarätern fanden sich auch ein paar Bauklötze mit Hochglanzlackierung. Eine Hausfront konnte damit gebaut werden. Die habe ich geliebt!

Dann kam mir eine Idee: Mit den beiden großen Platten von den farblosen und einem langen Teil, das halbiert der Länge der Platten entspricht, also entzwei gesägt werden musste, hab ich mir ein kleines Regal gebaut. Einfach mit Bastelkleber alles zusammengeklebt. So bringe ich etwas Ordnung auf dem Bord über meinem Arbeitstisch, indem ich die großen Stempelkissen darin lagere. Das gefällt mir total gut! Und meine ollen Bauklötze haben eine zeitgemäße Verwendung gefunden.

Vielleicht habt ihr auch noch Bauklötze? Macht was draus!

Mit den LEGOs schwirrt mir auch noch eine upcycling-Idee im Kopf herum….. oder auch zwei.

 

herzlichst, Kerstin

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Handgedruckt: Stempel | Muster | Post Kunst Werke

Walzendruck – Schritt für Schritt – Schicht für Schicht

von am 16/04/2018

Making of – Frühlingspost 2018 – Walzendruck – Teil 2

Ich habe Büttenpapier verwendet, da dieses keine Faserverlaufsrichtung hat und sich nicht rollt, wenn es feucht wird. Das hat den Herstellungsprozess sehr vereinfacht. Ich hatte ursprünglich mit gewalztem Zeichenpapier probiert und das hat sich beim Grundieren extrem gerollt und ich musste jedes Blatt mit Masking Tape aufkleben und durchtrocknen lassen.

Der „sanfte Morgentau“ ist die Original Wandfarbe, mit dem ich für den Hintergrund das komplette Papier grundiert habe. Das Flächige fand ich geeignet für die Wandfarbe. Für die einzelnen Motiv-Schichten habe ich dann Acryl-Farbe verwendet.

Ich habe Umbra und Pink jeweils mit Weiß pastellig angemischt und mit einem Klecks „sanfter Morgentau“ angeglichen

So sind die Farbtöne gebrochen und harmonisiert. Ein Trick, den ich mal in einem Malkurs gelernt habe. Ich habe Farbproben angefertigt und der Klecks hatte wirklich eine harmonisierend Wirkung.

Beim Ausprobieren habe ich ein Problem als besonders störend empfunden:

Meine Walze neigte dazu, über den Untergrund zu rutschen, anstatt gleichmäßig abzurollen

Das Aufnehmen der Farbe war mit einer Gelli-Platte einfacher. Bei einer harten Farb-Platte hatte meine Walze oft nicht genug Kontakt, was dazu führte, das sie die Farbe nicht rollend aufgenommen hat, sondern gerutscht ist, und die Farbe dann dick und fett an manchen Motiv-Rändern saß, aber nicht auf deren Fläche. Die Farbe selbst funktionierte besser, wenn sie dicker und pastiger war. Da hatten die Stempel-Flächen der Motive mehr Grip, was sich auch auf das Abwalzen auf dem Papier positiv ausgewirkt hat

Auch auf dem Papier neigte die Walze dazu zu „sliden“. Dadurch ergaben sich Teile des Abdrucks, die wie in die Länge gezogen aussehen. Ich habe viel geübt. Dieser Effekt hängt mit der Rolle, dem Untergrund, der Farbeigenschaften und der Technik, gewissermaßen der Walzen-Führung, zusammen. Walze und Untergrund muss man kennen lernen, die Farbe entsprechend mischen und evtl. etwas Andicken und das mit dem Druck ist so eine Gefühlssache. Damit der Walzen-Abdruck übers gesamte Papier ausgeführt werden kann, musste ich zum Ende hin den Druck auf die Walze ohnehin erhöhen, damit bei der zweiten Walzen-Runde die restliche Farbe gut abgegeben wird. Aber ich kann die Walze nicht am Anfang in Farbe ertränken, sonst hat sie keinen guten Papierkontakt und „schwimmt“.

Also, Farbe und Papier „lesen“ und beherzt Walzen, ist mein Tipp. Bei insgesamt vier Walzen die ich verwendet habe, hatte ich ja genug Durchgänge zum Üben… Am Ende lief bei meinen 15 Drucken alles wie am Schnürchen. Trotzdem ist mir bei den Umschlägen an der einen oder anderen Stelle genau das Sliden passiert, was ich oben beschrieben habe.

Der Ast läuft ja nur einmal über die gesamte Papier-Breite. Die Blüten sind jeweils in zwei Bahnen aufgewalzt. Die eine Bahn habe ich von unten nach oben, die zweite nebendran, genau umgekehrt gewalzt. So sind die kräftigen Abdrucke einmal oben und einmal unten und es ergibt sich ein gleichmäßigeres Bild.

Alles in allem war es viel Arbeit und ein intensives Beschäftigen mit einer Technik. Das hatte alles etwas vom Werkunterricht in meiner Ausbildung: Ein Werkstück, das von Anfang bis Ende durchgeplant und alle Arbeitserfahrungen notiert und ausgewertet werden mussten. Ich gehöre zu den Ergotherapeutinnen, die den Werkunterricht nicht gehasst haben (was ich wahrscheinlich hier nicht erwähnen müsste). Ich finde es total entspannend, mich ganz und gar in ein Werkstück und die Technik zu vertiefen und alle Dinge, die wahrnehmbar sind zu registrieren, Probleme als Herausforderung anzunehmen und manchmal auch im Kleinen zu scheitern, neu probieren, ganz andere Lösungen als erwartet zu entdecken und am Ende ein begreifbares Ergebnis diese Prozesses in den Händen zu halten. Das erfüllt mich mit einer tiefen Zufriedenheit und Freude. Allerdings will ich nicht verschweigen, dass es auch viele dinge gibt, die bei mir, teilweise schon seit Jahren, in der Planungsphase stecken und auch ebensoviele Dinge, die ich bei auftretenden Schwierigkeiten oder Duchthängern/Lustlosigkeit, in die Ecke lege (teilweise auch für Jahre, schäm). Das Schöne hier, war auch, das es ein Aufgeben nicht gab. Das Projekt musste fertig werden, die Dinge abschließend entschieden und die Ergebnisse akzeptiert werden. Aber so liegt auch nicht noch was rum, was sehr angenehm ist.

Kurz gesagt: Es hat mir viel Spaß gemacht!

Frühling 2018: Die Kirschbaum-Blüte an der Bergstraße, meiner zweiten Heimat

Das Original

und die Interpretation per Walzendruck

„Heimat?!“

Ich freu mich schon auf die Sommer-Post,

herzlichst, Kerstin

 

hier geht es zum Teil 1

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Muster | Pinsel und Farbe

Muster-Mittwoch – April-Mandala Nr.2

von am 11/04/2018

ein Mandala-Stein

ich dachte,

„kann nicht so schwer sein“.

sieht einfach aus…

 

…ist es aber nicht

zum Einen steckt richtig viel Übung drin, zum Anderen ist die Konsistenz der Farbe sehr wichtig… und am schönsten ist ein Stein-Mandala auf runden Steine. Ich habe jedoch noch nie einen richtig runden Stein gefunden. Ich hab extra am Strandbad in Mannheim die Kiesbank abgesucht.

ich habe es aufgegeben, ich muss ja nicht alles machen

Diesen Einen habe ich gestaltet. Den hab ich von den Riesen Kiesel neben dem Haus rausgesucht, aus dem Drainage-Streifen.

Als ich fertig mit ihm war hat mir drei Tage der Nacken weh getan, so anstrengend fand ich das Pinselupfen und die ständige Angst, einmal daneben zu treffen und so die gesamte mathematische Ordnung in Unordnung zu bringen.

Ich finde diese Steine soooo schööööön. Nochmal der Link zur absoluten Meisterin der Mandala-Steine: Elspeth Mclean

Er hat ein schönes Plätzchen als Terrassen-Deko bekommen.

(Wenn ich das Foto betrachte und sehe, was da alles zusammen arrangiert ist und wo die Sachen alle herkommen… einmal quer durch Europa: Hühnersteine von Rügen, Austernschalen aus der Bretagne, ein Herz aus Straßburg, ein Hanfseil aus dem Burgund, ein Apothekerglas aus London, Strandgut aus Schweden, Ölfläschchen aus Italien, die Obstkiste als Wandregal aus den Niederlanden und ein paar Töpfersachen von mir aus den letzten 30 Jahren)

Die Strasssteine sind meins. JA, ich mag Glitzer.

Ich habe ihn im letzten Sommer getupft. Nun habe ich ihn schön fotografiert und er darf bei Michaela Müllers Muster-Mittwoch dabei sein. Im April sind Mandala-Muster dran, da passt er gut dazu.

herzlichst, Kerstin

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Handgedruckt: Stempel | Muster

Muster-Mittwoch – April-Mandala Nr.1

von am 04/04/2018

Ich mag Mandalas. Ich schau die einfach gerne an.

Für mein erstes Mandala habe ich wieder etwas gaaaanz altes ausgegraben: Stempel aus einem Spiel, das ich als Kind bekommen habe. Es gehörte minderwertige Wasserfarbe und ein scheußliches Stempelkissen dazu und eben die Stempel mit geometrischen Figuren, aus Hartplastik-Spritzguss. Mit den Stempeln konnten Bilder oder Figuren gestaltet werden, die anschließend mit Wasserfarbe ausgemalt werden sollten. Das Stempelkissen musste also wasserfest sein. Es roch so fürchterlich, das ich es nicht mochte. Aber die Idee an sich war ja ganz nett. Meine Eltern haben sehr viel aus meiner Kindheit aufbewahrt. Ich habe keine Geschwister und es gab anscheinend auch keine anderen Kinder, die meine Sachen weiter gereicht bekamen. Also landete alles auf dem Dachboden. Vor einigen Jahren habe ich dann viel davon mitgebracht bekommen und versuche einiges davon zu verwenden. Die feste Pappe der Spielschachteln eignet sich prima als Deckel für Alben oder Mappen und die Gestaltung aus den 60er oder 70er hat was, finde ich.

Die winzigen und knallharten Stempel sind nicht gerade ein Beispiel für gutes Produktdesign!

Aber wegwerfen konnte ich sie noch nicht. Ich denk dann immer „für irgendwas wird es noch nützlich sein und viel Platz verbraucht es ja nicht“

Damit habe ich das erste April-Muster gestaltet: Mandalas zusammengesetzt aus vielen kleinen Stempelchen.

In Blau-Weiß oder Weiß-Blau:

Dabei habe ich deckende Stempelfarbe von Stampin´Up und wasserbasierte von Ranger (Destress Ink) verwendet. Ich habe mir erst mal Hilfslinien aufgezeichnet, damit alles schön gleichmäßig wird. Das Stempeln ist eine ganz schöne Fleißarbeit, am Anfang geht´s ganz flott und am Ende braucht´s etwas Geduld.

Für das dritte Mandala hatte ich die Idee, die Männchen zu verwenden, als Masse. Alle in rot und ganz wenige in schwarz. Leider ist das Männchen der schlechteste Stempel. Er druckt nicht vollständig ab, der Bauch bleibt praktisch frei. Das hat als Masse nicht funktioniert, es war schnell nichts mehr zu erkennen.

Daher habe ich aus der Idee „der Mensch in der Masse“, ein Frühlings-Mandala gemacht. Ich wollte die Ordnung soweit auflösen, das es chaotisch wirkt, aber dennoch den Mandala-Regeln folgt: Die Blumen sind weniger wild verteilt, als es wirkt, aber es ist mehr Bewegung drin, sie sind absichtlich so angeordnet, das die Hilfslinien nicht exakt getroffen werden. Am Ende war alles sehr flach und reduziert. Auch die Kreise in den Blumen haben da nichts gebracht. Aus meinem Stempel-Sammelsurium an Pflanzenteilen, habe ich ein Blatt und eine Blütenmitte gesucht und damit das Mandala etwas „eingetieft“.

 

beim Aufräumen ist mir dann das Stempelkissen auf das fertige Bild gefallen. Daher kommen die Linien unten rechts. Aufräumen, tststs, hätt´ ich einfach alles rumliegen lassen, wär´ das nicht passiert!

Ich glaube so viel wie jetzt habe ich die Stempel in meiner gesamten Kindheit nicht verwendet!

Bin gespannt, welche Ideen von Euch bei Michaela Müllers Muster-Mittwoch zu sehen sind.

Herzlichst, Kerstin

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Handgedruckt: Stempel | Muster | Post Kunst Werke

Walzendruck – wie mein Motiv auf die Rolle kommt (und dort bleibt)

von am 27/03/2018

Making of – Frühlingspost 2018 – Walzendruck – Teil 1

Seit einigen Wochen schon, sind in den Blogs und aus Instagram die Walzendrucke zu bewundern, die für die Frühlingspost des Post Kunst Werke Blog, entstanden sind, Nachdem mein Walzendruck verschickt und angekommen ist (Ich bin in Gruppe 2), kann ich nun meine Arbeitserfahrungen posten, ohne meinen Beitrag schon vor dem Verschicken zu zeigen.

Ich habe tatsächlich das erste Mal mit einer Musterwalze gearbeitet (stimmt nicht ganz, bei einer Freundin haben wir alte Twpetenwalzen zur Oberflächengestaltung von Ton verwendet, aber das ist was ganz anderes). Besonders spannend finde ich die Experimente der anderen Teilnehmerinnen, mit was alles gewalzt werden kann: Korken, Handeln, stabile Papprollen von Teppichböden, geschnitzte Farbwalzen (hätte ich mich nie getraut!!!) und, und, und.

Ich habe mich für meine Walzen für Moosgummi als Motivmaterial auf einem HT-Rohr (die grauen aus dem Baumarkt) als Träger entschieden. Die Rohre lassen sich mit einem passenden Durchmesser zu Weißbinder-Walzen auswählen und einfach auf eine passende Länge sägen und dann aufstecken. Falls sie bei Abrollen rutschen sollten, kann zuerst noch ein Spültuch fest um die Walze gewickelt werden. Das hält dann richtig gut. Die Weißbinder-Walze hatte ich zur Hand und sie hat eine gute Abrolleigenschaft, erwies sich also als gut geeignet.

Zuerst habe ich mit Clopapier-Rollen herum probiert. Die sind für spontanes und experimentelles Arbeiten hervorragend geeignet, z.B. mit aufgewickelten Folien, Gummiringen, Kordeln u.ä. Wenn man sich die Mühe macht und Ornamente, Formen oder Motive ausschneidet, z.B. aus Moosgummi oder auch einem Stempelmaterial, sind die Papp-Rollen nicht geeignet. Ein Nachteil ist, dass man die Druckwalzen nicht gut reinigen kann, wenn sie aus Pappe sind. Kurz gesagt, sie sind nicht lange haltbar und je nach dem, wie viel Arbeit man sich macht, soll die Walze ja auch noch etwas länger halten. 

Ich habe also meine Motive zunächst aus dem Moosgummi ausgeschnitten und dann auf die zugeschnittenen HT-Rohre geklebt. Das Ausschneiden ist Geschmackssache. Ich schneide gerne mit Scheren, sofern sie scharf sind und zum Medium passen. Hier habe ich mit einer Scherenschnitt-Schere gearbeitet. Die hat mit dem Moosgummi gut funktioniert.

Mein Motiv besteht aus insgesamt vier Schichten auf dem grundierten Papier: ein wolkiger Hintergrund, den ich mit einer Clopapierrolle und Frischhaltefolie erzielt habe und nach dem Drucken weggeworfen habe, kleinere Blüten im Hintergrund, dann der Ast und zum Abschluss größere Blüten im Vordergrund aus den HT-Rohren mit Moosgummi-Motiven, die ich nach dem Drucken gesäubert habe um sie weiter verwenden zu können.

Das zweidimensionale Planen und das dreidimensionale Umsetzen hat so seine Tücken…. Ich wollte dem technisch begegnen, mit einem Raster auf dem Papier und dem gleichen Raster auf der Rolle um es ,mir zu erleichtern…. und habe gemerkt, das mir vor lauter Planen und Geodreieck und umrechnen und hin und her überlegen, ganz der Spaß verloren ging.

Ich habe die Fläche der Rolle ausgemessen und zur Orientierung auf ein Blatt Papier gezeichnet. Das war hilfreich, um bei den Kirsch-Blüten sehen zu können, wann die Fläche gut gefüllt ist.

Also habe ich mein Streumuster für die beiden Kirschblüten-Walzen einfach nach Gefühl aufgeklebt. Da hat´s dann wieder Spaß gemacht und wurde auch fertig. Klar an manchen Stellen sind die Abstände etwas größer geworden, aber es lässt sich ja nachträglich noch was ins Muster einbasteln, bei zu großen Lücken oder auch zweimal überwalzen, damit es dichter wird.

Den Ast habe ich auch mit Hilfe eines Rechtecks im Maß der Fläche meiner Rolle geplant. So konnte ich den Ast als endloses Motiv entwickeln und aufzeichnen. Anfang und Ende des dicken Ast in der Mitte, müssen am oberen und unteren Rand des Blattes genau aufeinander treffen. Man könnte ihn so auch auf ein viel längeres Stück Papier drucken, ohne einen Ansatz zu sehen.

Das Kopieren mit einem Durchschlagpapier auf das dunkle Moosgummi war praktisch nicht möglich. Für Durchschlagpapier ist Moosgummi oft zu weich und zusätzlich ist dieses eben einfach zu dunkel. (Mein Moosgummi ist viel dicker und feinporiger als das Bastelmaterial. Es ist ein Dämmstoff-Material aus dem Technikbereich.)

Ich habe meinen Entwurf auf dem Untergrund befestigt und mit dem Skalpell direkt durchgeschnitten. Das hat sehr gut funktioniert. An manchen Stellen musste ich nachschneiden, aber das Motiv war durch den ersten Schnitt sehr gut zu erkennen.

                    

Das filigrane In-Einem-Stück-Motiv, habe ich auf dem Rohr mit Washi-Tape befestigt, um die genaue Lage festzulegen und dann Stück für Stück angeklebt.

Echt schwierig war, dem Moosgummi klar zu machen, das es sich an die Rundung der Walze beim Aufkleben anschmiegen soll! Also bis zum Abbinden des Klebers wieder mit Masking-Tape befestigt und an vielen Stellen nachgebessert. Besonders die dünnen Astspitzen waren wenig einsichtig!

Mit dieser Walze bin ich sehr zufrieden. Das Ast-Motiv ist genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich denke, ich kann sie für weitere jahreszeitliche Gestaltungen verwenden, vielleicht auch für eine Unterwasserwelt.

Die Streuteile habe ich auch mit Masking-Tape befestigt, bis der Kleber angezogen hatte.

Ich mag Bastelkleber. Oft hat er sich als die einfachste und beste Wahl erwiesen. Hier leider nicht. Allerdings haben auch alle anderen Kleber versagt (Kontaktkleber, spezieller Kunststoffkleber und Trockenkleber vom Klebe-Roller). Das Problem ist das HT-Rohr. Es ist einfach zu glatt. Auf der Rolle aus dem 3D-Drucker hat der Bastelkleber prima gehalten, aber diese Oberfläche ist auch ziemlich rauh. Ich werde einen neuen Versuch starten, indem ich das HT-Rohr mit Sandpapier anrauhe. Für meine 15 Drucke hat alles zum Glück gehalten.

Hier sind drei verwendete Walzen zu sehen: Der Ast und zwei Walzen mit Kirschblüten: Eine für hinter dem Ast mit kleineren Blüten und eine mit größeren Blüten, die als Vordergrund ganz zuletzt gedruckt wurde.

Das Gute ist, dass die Walzen aus dem HT-Rohr gut zu reinigen sind. Eine weiche Zahnbürste hat sich zur Reinigung der Druckelemente als günstig erwiesen.

Beim Abwalzen hat sich leider ein Problem eingestellt, dass bei fast allen Walzen mit Positiv-Druck zu sehen war: Freiflächen nehmen, je nach ihrer Lage, Farbe mit auf und produzieren ungewollte Farbflächen beim Abwalzen der Druckwalze.

Ich habe bei der Positionierung meiner Motive versucht, die Verteilung und Anordnung so zu gestalten, dass keine großen Freiflächen entstehen. Bei meinem Ast ist das an einer Stelle nicht gelungen. Ich habe daher vor jedem Druck, die überschüssige Farbe abgewischt! Vielleicht setze ich an dieser Stelle noch einen Ast an, um das Problem zu beseitigen. Aber das Abwischen ist nicht so der große Aufwand und an diese Stelle kommt man gut dran, ohne dabei Farbe von den angrenzenden (Druck-)Flächen zu wischen.

Mannomann, was man alles bedenken muss!

Herzlichst, Kerstin

 

hier geht es zum Teil 2

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Muster | Textile Techniken

Muster Mittwoch – Streublümchen, gestickt

von am 24/03/2018

Die zeitliche Engpässe, verursacht durch das Beenden meiner Walzendrucke, damit die Frühlings-Post rechtzeitig fertig ist, haben mich dazu gebracht, Dinge, die ich in meinen Materialkisten beherberge, aus einem neuen Blickwinkel zu sehen. Ein kleines Täschchen, ursprünglich mal eine Handarbeit einer entfernten Verwanden zum Verstauen von Taschentüchern aus Stoff. Es wanderte beim Auflösen des Hausrates in meinen Besitz. Ich habe es dann mit kleinen Röschen im Boullion-Stich bestickt. Fadenreste von Stickgarn verwahre ich nun darin auf, für kleine Projekte. Als winziges Detail haben einige von Ihnen schon ein Fleckchen gefunden, in dem sie sich an der Gestaltung einer Collage, einer Assemblage oder einem Mixed Media Thema beteiligen durften. Die Poesie eines sich aufdröselnden Fadenendes… aber jetzt verliere ich gleich den Faden…

Der Boullion- oder auch Wickel-Stich ist ganz schön aufwändig. Ich hab ja zum Sticken nicht so wirklich die Geduld. Aber ich finde Besticken ist eine wunderbare Oberflächengestaltung. Freies Sticken liegt mir mehr, heute. Damals musste ich alles ganz exakt und genau machen und in Rosa.  In Schwarz-weiß fotografiert finde ich sie auch ganz interessant.

Aber schön sind sie geworden, exakt und genau. Und so ein Täschchen, oder genauer gesagt: ein Sachet, ist auch eine praktische Sache, wenn man soviel Material halbwegs geordnet aufbewahren muss.

Für den Muster-Mittwoch mit Streublümchen-Mustern also ausgegraben und nochmal neu fotografiert.

Hier ist die Originalfarbe zu sehen (knall) und der erste Beitrag dazu ist in meinem alten Blog zu sehen.

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Muster

Muster-Mittwoch Streublümchen

von am 07/03/2018

Vor einigen Jahren habe ich häufig Deckel von Schraubverschluss-Gläsern rot besprayt und dann weiße Punkte drauf gemalt. Hier und hier zu sehen. Für diese Tupfen habe ich keinen Pinsel verwendet, sondern Schrauben- und Nagel-Köpfe.

Für meine Streublümchen hatte ich die Idee, gleich mehrere Nägel gleichzeitig zu verwenden, indem ich sie in einen Korken stecke. Das Ergebnis hat mich nicht überzeugt. Mit einem einzigen Nagelkopf kann man sehr schöne, ganz gleichmäßige Punkte auftupfen. Das funktioniert mit mehreren Nagelköpfen nicht, manche werden dick und andere werden nur schlecht abgedruckt. Denn man druckt nicht, sondern tupft und das funktioniert nur mit Fingerspitzengefühl. Das hat man mit einem Nagel, aber nicht mit mehreren, und schon gar nicht, wenn da noch so ein fetter Korken hintendran hängt.

Also habe ich es mit der bekannten Methode umgesetzt: Punkt für Punkt.

So sind sie schön geworden. Vergissmeinnicht. Streublümchen Nummer 1

Die wandern nun erst mal zu Muster-Mittwoch bei Müllerin Art. Am Ende war noch viel Farbe übrig, von dem schönen Vergissmeinnicht-Blau. Dann kam der Korken doch noch zum Einsatz. Ich habe die Farbreste aufgestempelt, einfach drauflos: Mark-Making. Links unten im Sketch-Book, auch schon auf blauem Papier:

Das hat mir dann doch so gut gefallen, dass ich anschließend noch einen Bogen Papier bedruckt habe, bis die Farbe aufgebraucht war.

und für mehr Blumiges kam in die Mitte noch ein gelber Tupfer nachträglich.

  Streublümchen Nummer 2

Vor lauter Walzen für die Frühlingspost hatte ich gar nicht gedacht, dass ich Streublümchen hinbekomme. Rein zeitlich und, ganz ehrlich, Kleinemuster finde ich nicht so leicht. Die Idee zu den Blümchen kam mir mitten in der Nacht, da war ich hellwach und musste sofort anfangen. War zum Glück Samstagnacht.

Dotpainting ist die traditionelle Kunst der Aborigines. Die in Kanada lebende Australierin Elspeth McLean setzt das auf ihre ganz eigene Weise um: faszinierende Mandalasteine und Bilder. Ich habe das selbst auch probiert, bekomme es aber nur seeehr viel einfacher hin. Da ist sicher auch Übung ein Faktor und man muss Spaß daran haben, tausend Pünktchen zu Tupfen. Ich bin gescheitert. Ich denke, das was sie macht ist ziemlich einzigartig. Die Farbkombinationen, die Abstufungen, das gleichmäßige Muster und die Feinheit der Ausführung. Eines Tages werde ich mir einen kaufen, allerdings weiß sie, was ihre Steine Wert sind. Und das ist ja auch gut so.

Jetzt bin ich auf die anderen Blümchen gespannt.

Herzlichst, Kerstin

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