Ecoprint

Ecoprint im Regenwald – Ecoprinting in the rainforest

von am 12/07/2018

Was gibt es besseres, als ein Stückchen Stoff, das mit Pflanzen von einem ganz bestimmten Fleckchen Erde durch Ecoprint veredelt wird? Ein wunderbar authentisches Souvenier aus dem Urlaub oder von einer Reise.

Für mich ist das hier eine schöne Erinnerung an einen Mittag im Dschungel, als auf dem Herd der Freiluft-Küche ein Bundle leise simmerte damit eine Handvoll Blätter einem mitgebrachten Hemdchen ein wenig Regenwald einhauchen konnten. In diesem Fall der Regenwald im Süden Costa Ricas.

Ich habe inzwischen einiges an Erfahrungen sammeln können, habe India Flints Bücher nicht nur im Regal stehen, sondern auch viel darin gelesen, ziemlich spät nochmal einen Einsteiger-Kurs bei Jeromin (von denen es übrigens auch ein deutschsprachiges Buch über Ecoprint gibt) besucht, um die eine oder andere Sache etwas strukturierter anzugehen und viele Fragen zu klären und, last but not least, habe einiges an Stoffstücken und -stückchen mit Blättern, Rost und Pflanzensud veredelt. Ich kenne unsere heimischen Pflanzen inzwischen ganz gut, welche Blätter gute Ergebnisse liefern, und welche nicht. Aber die völlig andere Vegetation im Regenwald, so viele unbekannte Pflanzen! Leider habe ich im Internet keine verwertbaren Artikel oder Blogeinträge finden können. Klar, Erfahrungen zu tausenden mit Eukalyptus und mit vielem anderen, was eben in der Landschaft und den Gärten der gemäßigten oder auch noch der subtropischen Klimazone wächst und gedeiht. Aber Urwald, Fehlanzeige. Meine Fragen dazu wurden von allen gleich beantwortet: Ausprobieren!

Fertig gebeizter Stoff, ein kleiner Dämpfeinsatz und Schnüre zum Wickeln habe ich vorbereitet und in meinem Gepäck verstaut. So konnte ich beginnen zu experimentieren, als ich angekommen war. Ich suchte nach festen Blättern und nach Farbigen und fertigte mit ihnen ein Probebundle an. Tatsächlich ergab eines der Blätter sehr schöne, kräftig dunkelgrüne Blattabdrucke.  Die Costa Ricaner im Süden des Landes sind sehr naturverbunden und dementsprechend groß war das Interesse daran, was ich da treibe.

Das Ergebnis war grandios und ich restlos begeistert! Kräftiges sattes Grün und deutliche Blätter.

Trotz Kupferanteil in der Beize werden die meisten Abdrucke dennoch schwarz. Also diese Blätter waren ein Treffer. Leider wusste keiner, wie die Pflanze heißt und der botanisch erfahrenste, der wunderbare Esteban, der stundenlang mit uns durch den Dschungel stapfte und uns stille Stellen, Pflanzen in verborgenen Ecken und winzige (aber seeeehr giftige) Frösche zeigte und zwar sowohl am Tag als auch in der Nacht, meinte, die Pflanze sei nicht von hier, die hätte jemand angepflanzt, weil sie schön sei…

?????

Ein wesentlicher Punkt beim ecoprint ist immer die Haltbarkeit der Farben. Manches ist einfach nicht von Dauer, verändert sich durch Waschen, Sonnen- oder Sauerstoffeinwirkung. Wahrscheinlich habe ich es hier einfach verbockt. Das Shirt ist in der normalen Wäsche gelandet. 30°C und Biowaschmittel haben ausgereicht, um das Meiste an Farbpigmenten wieder auszuwaschen. Das ist sehr schade, zumal ich ja nicht nochmal ein Zweites herstellen kann. Es ist verblasst. Ich versuche mal raus zu finden, um was für eine Pflanze es sich handelt. Vielleicht gibt es sie im botanischen Garten in Heidelberg. Vielleicht kann ich drei-vier Blätter bekommen, vielleicht. Vielleicht liegt es auch am T-Shirt. Manches klappt einfach nicht so gut. Zum Glück habe ich die schönen Fotos. Und das Shirt wird weiterverarbeitet. Vielleicht ecoprinte ich meine geliebte Deutsche Eiche drüber, hahaha! Die wird einfach immer ganz prima und hat sich als sehr haltbar erwiesen, aber eben schwarz.

Am Ende unserer Reise in einem Ferienhaus in San Jose

herzlichst, Kerstin

 

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Ecoprint

Rost Print – Upcycling einer Legging

von am 13/05/2018

Nachdem ich India Flints Buch Eco Colour gelesen habe, bin ich mutig geworden, mal was auszuprobieren. India schreibt vom Lagern des vorbereiteten Stoff in Erde, Kompost, Waldboden. Ich habe eine Kiste genommen, sie mit Erde, viel Kaffeesatz und vor allem Walnußschalen gefüllt. Die Legging habe ich an manchen Stellen mit Schnüren umwickelt, wie in der Shibori Abbindetechnik und als erstes in Walnußsud für ein paar Stunden kalt eingelegt. Anschließend habe ich sie in die Kiste gebettet.

Direkt zum Stoff habe ich französische Backförmchen gelegt. Ich habe sie vor vielen Jahren mal in der Provence gekauft und nie zum Backen verwendet. Aber sie gefielen mir, weshalb ich sie aufgehoben habe. Jetzt kommen sie zum Einsatz. Ich habe sie mit Essigwasser eingesprüht und etwas an der Luft rosten lassen. Ich hoffe die Blechornamente ergeben Rostabdrucke auf dem Stoff. Ich habe sie in den Stoff eingewickelt und alles mit der Erde-Kaffee-Walsnuß-Mix umgeben und bedeckt.

Und dann kam der schwerste Teil: das Waaaaaaaarten.

Nach 4 Tagen und immer wieder feucht halten, habe ich es nicht mehr ausgehalten. India lässt die Bundles zwei Wochen irgendwo lagern. Das habe ich nicht geschafft.

Und tatsächlich haben die Blechförmchen sehr schöne Abdrucke, Ornamente und Linien hinterlassen. Der Rest ist eher blass geblieben, was aber einen guten Kontrast bzw Hintergrund ergibt.

An manchen Stellen kann man die Abbinde-Technik erkennen und

die schöne Stellen durch den direkten Kontakt mit den rostigen Förmchen.

auf der Leine, fast fertig

die Walnuß-Schalen haben ein schönes Graubraun gefärbt. Aus einer langweiligen und überflüssigen und daher nur einmal getragenen, weißen Legging wurde ein einzigartiges Teil. Ich liebe es! Und ich trage sie gerne zu meinem Lieblings-Jeans-Rock. Das kräftige Orange vom Rost harmoniert ganz prächtig mit Indigo!

Wie haltbar die Rostprins auf Stoff sind ist nicht ganz klar. Also der Rost selbst ist sehr haltbar, aber es kann mit der Zeit zu kleinen Löchern kommen, die er in das Gewebe frisst. Oxidation ist halt was aggressives. Aber kleine Löcher sind Gebrauchsspuren. Dazu gibt es eine ganz eigene Philosophie: Wabi-Sabi. Also wenn Löcher entstehen ist das kein Grund zur Sorge sondern nur ein Anlass, vielleicht ein wenig zu Sticken.

herzlichst, Kerstin

 

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Ecoprint

India Flint´s EcoPrint

von am 11/05/2018

Nur so aus dem Augenwinkel habe ich Ecoprint das erste Mal wahrgenommen. Das ist schon dreivier Jahre her. Ein Artikel in einer Ausgabe der Happinez beschäftigte sich mit der australischen Textilkünstlerin India Flint (heißt die echt so???). Wenig Geschriebenes und die Bilder waren ganz und gar wunderbar. Stoffe im Gegenlicht, mit zart und konturiert abgebildeten Blättern. So richtig verstanden, um was es da geht, habe ich damals nicht. Als Textilbesessene haben mich natürlich nicht nur die Fotos begeistert. Ich begann im Internet zu suchen und wurde erstaunlicherweise nicht wirklich fündig. Bei manchen Themen überschwappt es einen regelrecht, aber hier blieb alles eher rar. Das machte es für mich um so interessanter!

Um was geht es dabei? Was soll das? Wie funktioniert es? Was ist möglich und wo sind die Grenzen? Welches Material wird gebraucht? Die Idee lag eine Weile auf Eis.

Eucalyptus auf feinem Wollgewebe

Ich fand bei YouTube einiges, aber fast ausschließlich aus den USA. Tutorials von suuuuuperbegeisterten Amerikanerinnen die immer wieder betonen, wie unglaublich und schön und bewundernswert und einzigartig diese Technik und noch viel mehr IHRE eigenen Werkstücke sind und man unbedingt ihren Blog aber noch viel besser gleich ihre Workshops besuchen soll. Also viel Eigenlob und Eigenwerbung, aber wenig Anleitung. Auch habe ich habe ein paar wirklich schöne deutsche Blogs gefunden, die sich mit Naturfarben und Textilien beschäftigen und zum Thema Eco Print etwas mitzuteilen haben: Machwerke, AugentrostBrunhilde Scheidmeir und Textile Ideen

Absolut wunderschön ist India Flints ruhiger, fast melancholischer Take, aus Nordengland. Auch hier keine Anleitung, aber Anregung: Sehr inspirierend. Der Link führt auf ihre Homepage, dieser zum Film.

verschiedene Blüten auf gebeizter Baumwolle

Langsam verstand ich den Grund für die spärliche Anleitung. Die Technik an sich ist supereinfach: Stoff, Blätter, Wasser-Dampf. Aber je geringer die Materialien und Werkzeuge sind, desto mehr liegt das Können in Erfahrung und somit im Zeitaufwand. Es ist unmöglich ein Ergebnis zu zeigen, eine Schal oder ein Shirt und dann zu sagen, „Step 1, 2, 3…. und dann hast du genau das, was ich dir hier gezeigt habe“. Es ist ein künstlerisches Verfahren und warum sollte ein Künstler alles verraten, was er weiß und kann. selbstbewusst kann er sagen, „lerne Kunst, dann suche Deinen eigenen Weg, das ist meiner!“. Das sollte man respektieren.

Im letzten Sommer habe ich mich dann endlich rangetraut. Als Ergotherapeutin weiß ich nur zu gut, wie sehr innerhalb der Handlungsplanung der Teufel im Detail steckt und Dinge, die allzu einfach wirken, durchaus anspruchsvolle Projekte sein können. Nichts geht über Fehler machen, Erfahrungen sammeln, Beschaffenheit erkunden, andere Wege erproben. Also Anpacken! Anders funktioniert es nicht.

Inzwischen verfüge ich über einiges an Erfahrung, habe mit Sud und Beize experimentiert, zusätzliche Naturfarben verwendet und einige schöne Ergebnisse erhalten. Auch habe ich ein wenig eine Vorliebe entwickelt: Rose und Eiche. Eine wilde Mischung davon ist auf den Fotos hier zu sehen.

Eucalyptus, andere Blätter und Beeren auf Wolle

Die Möglichkeiten der Kontrolle, was am sich Ende auf dem Stoff (oder dem Papier) zeigt, ist eher gering. Die Variablen sind enorm:

  • Die Qualität der Blätter, die Beschaffenheit des bedruckten Materials
  • Die Mehrfachabdrucke, die durch das Aufrollen und Durchschlagen der Farben auf die drunter liegenden Schichten entstehen (die übrigens in vielen der Tutorials auf You Tube, mit Plastikfolie verhindert werden, um „saubere“ Drucke zu erhalten, was mit der ökologischen Grundidee von India Flint überhaupt nichts mehr zu tun hat! Man sollte auf das Zwischenlegen von Papieren oder eines zweiten Stoffes zurückgreifen, wenn man diesen Effekt verringern möchte.)
  • Das Entstehen von Flecken. Manchmal geraten die Abdrucke nur schemenhaft oder schattiert, ohne kontrastreiche Ränder oder die Stiele bluten aus. Das ist Teil dieses Verfahrens und nicht zu verhindern, es gehört dazu. Auch dabei handelt es sich um Farben, die von den Blättern an den Stoff oder das Papier abgegeben werden. Rein vom gestalterischen Standpunkt aus, trifft das nicht jeden Geschmack. Manche finden, die Stoffe sehen einfach dreckig aus.
  • Dazu kommt die begrenzte und nur gering zu beeinflussende Farbpalette. Allerdings können klassische Naturfarben, die direkt, vorher oder nachher mitverwendet werden, wunderbare Ergebnisse erzielen. Ich kann nicht sagen „Dieses Blatt will ich in dieser Farbe haben“. Mit etwas Erfahrung weiß ich, das dieses Blatt, mit einer bestimmten Beize auf einem bestimmten Untergrund, z.B. eher Grüntöne entwickelt.
  • Die Weiterverarbeitung ist für viele ein wichtiger Punkt. Was mache ich mit Papieren oder Stoffstücken. Ein Interesse am Nähen und der Papierverarbeitung kann von Vorteil sein. Aber ohne ein Interesse in diesen Bereichen kommt man vielleicht auch gar nicht zum Eco-Print

Die Freude am Experimentieren steht also im Vordergrund. Man muss die Kontrolle verlieren können und sich auf den Prozess einlassen, ohne das Ergebnis schon vorher festlegen zu wollen. Es gibt keine Pannen, kein „Oh Gott, so wollte ich das ja gar nicht haben, das Bild auf Pinterest war doch so und so, was habe ich denn nur falsch gemacht?!“.

verschiedene Blätter, Cochenille und Blauholz auf veganem Leder

Denn es gibt keine Fehler in der Natur, es gibt Ereignisse und EcoPrint ist als absolut natürlicher Prozess und Abbildung solcher Ereignisse zu sehen: Blätter geben durch Wärme, Zeit, Feuchtigkeit und evtl. unter dem Einsatz von beizenden Substanzen, Farbstoffe an Fasern ab, die sich dort dauerhaft verankern.

In Mannheim, also quasi bei mir um die Ecke, gibt es einen Laden, der nicht nur die nötigen Materialien verkauft, sondern sozusagen DIE deutschsprachige Adresse zum Ecoprint ist. Es gibt ein deutschsprachiges Buch, das der Ladeninhaber Fritz Jeromin mit der in Speyer ansässigen Textilkünstlerin Brunhilde Scheidmeier verfasst hat und im Eigenverlag vertreibt, es gibt weiße Stoffe in unterschiedlichen Qualitäten und alles zum Thema Textilveredlung. Hier ist die Webseite. Das schönste aber sind die Workshops, die ganzjährig angeboten werden. Noch schöner ist der Erfahrungsschatz der Inhaber, den sie gerne teilen und die Vielzahl an Referenten, die sie für die Workshops einladen.

Neben einigen internationalen Textilkünstlerinnen geben übrigens auch Michaela Müller und Kristina Schaper Workshops bei Jeromin.

Ich geh jetzt mal Blätter pflücken,

herzlichst, Kerstin

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Ecoprint | Textile Techniken

Ecoprint Workshop in Mannheim

von am 04/02/2018

Nachdem ich schon im letzten Sommer ein paar eigene Erfahrungen mit Ecoprint gesammelt hatte (worüber ich noch berichten werde), entschloss ich mich dennoch einen zweitägigen Einsteiger-Kurs bei Brunhilde Scheidmeir und Fritz Jeromin zu besuchen. Es haben sich einfach so viele Fragen ergeben, die mir kein Buch und kein Blog beantworten konnten.

An einem eklig kalten Morgen, Anfang Dezember war es dann soweit: In der gemütlichen Textilwerkstatt Jeromin trafen sich lauter Frauen die feine Stöffchen lieben. Wir waren also ganz und gar unter Gleichgesinnten, was ja an sich schon ein wenig magisch ist.

Was soll ich sagen, es war außerordentlich, bemerkenswert, informativ, inspirierend, beglückend, interessant, überraschend, wunderbar, magisch, duftend, schmeichelnd, faszinierend, alle Sinne waren angeregt und die Zeit wurde vergessen. Wenn das nicht mit Kosten verbunden wäre, könnte ich das jedes Wochenende machen: Eco Print mit Gleichgesinnten.

Bild 1: Alles schön vorbereitet: abgezupfte Euka-Blätter und kleine Zweige, gut durchfeuchteter Wolletamine und Seidenperlgarn in Stücke geschnitten.

Wir haben so viele interessante und hilfreiche Informationen von Brunhilde und Fritz erfahren, konnten so viel unterschiedliche Ergebnisse bestaunen, bekamen massenweise Tipps, die eben in keinem Buch stehen (z.B. dass die Seidenschnüre zwitschern muss, damit man weiß, „jetzt ist es fest genug geschnürt“. Das muss man eben hören und nicht darüber lesen). Auch die Tatsache, dass es beim Ecoprint keine Pannen gibt, sondern unterschiedliche Ergebnisse, manches zum weiter Bearbeiten einlädt und anderes bleibt, wie es ist, wurde erst durch diesen gemeinsamen Lernprozess in den zwei Tagen deutlich. Die tollen Fotos im Internet, sind oft so nach bearbeitet, das sie wirklich dramatisch und beeindruckend aussehen: ein bisschen die Farbe vertiefen, ein wenig den Kontrast erhöhen, etwas heller oder dunkler und das WOW wird gleich viel lauter. Oft sind es nur kleine Ausschnitte, die gezeigt werden. Wenn dann ein eigenes Tuch ausgepackt wird, und viele Stellen verschwommen sind, die Blattkonturen nicht überall messerscharf zu erkennen sind, denkt man leicht, man hätte etwas falsch gemacht. Meine Fotos sind übrigens auch nach bearbeitet grins.

Alleine die Tatsache, dass da nur aus Blättern, vielleicht einem Hauch Eisen, viel Wasser und ausreichend Hitze, Farbigkeit entsteht, ist doch schon grandios, oder?

Bild 2: Die fertigen Bundles, bereit fürs Dämpfen. Die Seidenschnüre sind schon in Gebrauch gewesen und werden wiederverwendet. Vielleicht geben auch sie nochmal Farbe ab, wodurch schöne Effekte entstehen können.

Für die Stoffe, die ich im Spätsommer zu Hause und im Urlaub angefertigt habe, war ich draußen im Garten und habe am Gartentisch gearbeitet. Wenn man die Stoffe feucht genug halten kann, ist es wunderschön im Garten zu arbeiten. Die Blätter können direkt vom Strauch auf den Stoff und Nachschub ist sofort verfügbar. Im Winter im Haus zu arbeiten ist nicht einfach, man braucht einen geeigneten Arbeitsplatz, der eben auch Feuchtigkeit gut verträgt. Meine Küche ist dazu nicht groß genug, der Esstisch ungeeignet und in meinem Kreativ-Zimmer liegt Teppichboden, was ja für andere Textil-Arbeiten absolut in Ordnung ist.

Der Jeromin-Laden ist dazu natürlich bestens geeignet. Da haben alle Teilnehmerinnen alles, was gebraucht wird am Platz und griffbereit, der Arbeitsplatz ist ausreichend groß, Wasser ist kein Problem und helfende Hände sind auch immer in ausreichender Anzahl vorhanden. Himmlisch!

Wie gesagt, ich könnte zum Wiederholungstäterin für solche Workshops werden.

Der Schwerpunkt dieses Workshops lag auf Eukalyptus und zusätzlich von zwei Naturfarbstoffen: Blauholz und Cochenille. So entstanden z.T. richtig bunte Färbungen und künstlerische Ergebnisse. Neben verschiedenen Eukalypten, gab es noch Marone, Strandflieder, Artischockenblätter, versch. Ahornarten zum Experimentieren. Neben Woll- und Seidengeweben haben wir auch mit Aquarellpapier und SnapPap gearbeitet, teilweise auch Stoffe und Papier kombinert. So sind wir alle am Ende mit richtig reichem Gepäck nach Hause gefahren.

Bild 3: Mein „Vulcano“ Wollschal nach Wickeln, Färben und dem langen Abkühlen über Nacht. Das Überraschende dabei war, dass er schwarz und nicht blau wurde, so wie es eigentlich mit dem Simmern im Blauholz-Sud geplant war. Für mich genau richtig, ich bin begeistert! Das Beitragsbild, ganz am Anfang zeigt die Rolle nach dem Dämpfen mit bereits entfernten Schnüren. Der Kontrast ich doch der Knaller!

Dieser entstandene Wollschal und ein Loop aus Wolljersey, der unten zu sehen ist, gehören seit dem Workshop zu meinen ständigen Begleitern. Aus den beiden SnapPap Stücken habe ich ein ein Artbook hergestellt, indem ich den Workshop dokumentiert habe und alle meine Notizen und kleine Probestückchen verarbeitet habe. Aber das stelle ich noch mal gesondert vor, da es ziemlich umfangreich geworden ist…..

Jetzt plane ich schon seit Wochen, die Seidenstoffe zu verarbeiten. Aus der Bouretteseide will ich eine Kittelbluse nähen. Aber ich werde den Stoff noch einmal versuchen zu ecoprinten oder anders zu bedrucken. Der Seidenjersey braucht auch noch mehr Tiefe. Zum Glück bekomme ich inzwischen von allen Freunden Eukalyptuszweige geschenkt, die im Winter beliebte Strauß-Füller bei Floristen sind. Und durch den milden Winter, hat auch meine Rose noch ein paar Blätter, die ich verwenden könnte…

 

Und hier kommt noch eine Galerie von weiteren Fotos:

Die fertigen SnapPap Bundles werden außen vor dem Dämpfen, mit Blauholz und Cochenille bepinselt.

 

Aquarellpapier mit Blauholz bestrichen und mit den Blättern direkt in den Stoff, hier Baumwollsatin eingewickelt. Die Ergebnisse waren wirklich für uns alle sowas von WOW… Die Farbschattierungen, die sich ergaben, aber auch die Heransgehensweise: Einfach wickeln, experimentieren, ausprobieren und, das Wichtigste, Spaß haben! Die leicht fließenden Farbpigmente der Blätter verursachen einen „Schatten“, wodurch die Blätter Dimension bekommen. Dieser Effekt ist nicht voraussehbar, daher umso schöner.

 

Die beiden Seidenstoffe, von denen oben die Rede war, warten auf eine Weiterverarbeitung, sie überzeugen mich noch nicht…

 

Und hier mein Loop aus einem Stück Wolljersey. Der hingegen ist fertig und perfekt, genauso wie er aus dem Blauholz-Sud gekommen ist. Er eignet sich als Loop um den Hals, zum Nacken wärmen und schön aussehen oder als Hüftschmeichler über einer Jeans oder einem Rock, prima auch für ruhige Gymnastik und Meditation. Um die Hüfte getragen kommt der Ecoprint richtig zur Geltung.

 

Hier nochmal ein Bild vom frisch entrollten Vulcano, seht ihr die Lava fließen?

 

Die Ganze Beute: Außer den gezeigten Stücken sind auch noch einige Probedrucke entstanden, die, jeder für sich auch schon ein kleines Kunstwerk sind und ganz sicher bei Textilprojekten verwendet werden.

 

Einige Euka-Blätter nach dem Färben. Ich habe viele von ihnen gepresst, um sie in anderen Projekten verwenden zu können.  Sie sind ledrig und lassen sich gut auf Papier aufnähen, für Collagen oder Scrapbook Layouts.

 

Hier kommen noch die Links zu den Workshops vom Werkladen Jeromin und Brunhilde Scheidmeir, Brunhildes Homepage und Sabine Jeromin-Gerds Blog „Textile Ideen, auf dem es ebenfalls einen Klick zu den Workshops gibt.

Was natürlich auch nicht fehlen darf ist ein Link zu India Flints Homepage. Die Australierin hat Ecoprint entwickelt.

Herzliche Grüße, Kerstin

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